Der Arbeitsbereich Medienpädagogik wurde am 18.10.2022 und 20.10.2022 von der Darmstädter Bernhard-Adelung-Schule (BAS) zu ihrer Laborwoche „Modere Medien“ zu einem Vortrag eingeladen. Gestaltet wurde der Vortrag von Charlotte Seewald, B.A. (Studentische Mitarbeiterin des CSW-Teams).
Der Vortrag wurde für die sechsten Klassen interaktiv und mediengestützt gestaltet und fokussierte sich auf die kritische Auseinandersetzung mit Influencer:innen und dem persönlichen Gebrauch von Sozialen Medien. Beispielhaft wurden Aspekte der Kommerzialisierung anhand der Analysemethode „Data Talks“ von den Schüler:innen untersucht, um bewusst Werbungen und Anzeigen auf Social Media wahrzunehmen.
Wir freuen uns auf eine weitergehende Zusammenarbeit mit unsere ehemaligen Modelschule.
Die Präsentation zum gehaltenen Vortrag finden Sie im Anhang.
Am 02.02.2022 fand der CamsOn-Workshop zum Thema “Creating Comics – Kreativ erzählen und verstehen” statt. Dieser Online-Workshop wurde von Marcella Haller (Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Arbeitsbereichs Medienpädagogik und im Projekt „MINTplus²: Systematischer und vernetzter Kompetenzaufbau in der Lehrerbildung im Umgang mit Digitalisierung und Heterogenität“) und Charlotte Seewald (Studentische Hilfskraft des Arbeitsbereichs Medienpädagogik) gestalten.
PENG!! Marvel, DC oder die Lustigen Taschenbücher über Donald Duck. Comics sind jedem bekannt und begeistern die Welt mit ihrem simplen Sprechblasen-Aufbau und ausdrucksvollen Illustrationen. Im Rahmen dieses digitalen Workshops wurde sich auf das eigene Erstellen von Comics und deren Chancen als Darstellungsmedium in Lehr-Lern-Kontexten fokussiert.
Nach einer Einführung zum Comic-Aufbau wurden verschiedene Methoden der Comic-Erstellung vorgestellt, sei es durch das Modellieren der einzelnen Panels mit Stift und Papier oder die digitale Anfertigung durch Präsentationsprogramme oder speziellen Comic-Erstellern, wie z. B. Comic Life 3.
Besonders aktiv war in diesem Online-Workshop die End-Diskussion. Nachdem alle Teilnehmenden (darunter Lehrkräfte, Erzieher*innen & Studierende) erst von ihren Praxiserfahrungen berichtet haben, wurden anschließend Implementierungsansätze von Comics für verschiedene pädagogischen Kontexte, sei es im Elementarbereich, im Unterrichtskontext oder in der Geragogik, gesammelt und interessiert diskutiert.
Der Arbeitsbereich Medienpädagogik richtete am 05.11.2021 in Zusammenarbeit mit dem ZfL die 3. Konferenz „Digital phänomenal – Perspektiven in der Lehrer_innenbildung“ in einem digitalen Format aus. Insgesamt 88 Personen, darunter Lehrkräfte, Schulleitungen, Projektmitarbeiter_innen, Professor_innen und Kooperationspartner_innen sowie Studierende des gymnasialen und beruflichen Lehramts der TU Darmstadt nahmen an der digitalen Veranstaltung über den Tag verteilt teil.
Eröffnet wurde die Konferenz mit der Keynote von Jun.-Prof. Dr. Franco Rau der Universität Vechta zum Thema „Auf dem Weg zu digital souverän agierenden Schulen. Erste Schritte, Hürden und neue Perspektiven“ mit anschließender Diskussion. Im Anschluss präsentierten Studierende des gymnasialen und beruflichen Lehramts ihre erstellten Konzepte zum Lehren und Lernen mit und über Medien bzw. Unterrichtskonzeptionen zur Vermittlung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse sowie die Erfahrungen, die sie damit beim Lehren und Lernen gemacht haben. Fachvertreter_innen und Fachdidaktiker_innen der Chemie, der Biologie, der Geschichte, der Sprach- und Literaturwissenschaft, des Sports, der Medienpädagogik und der Physik gewährten Einblicke in ihre Lehrveranstaltungen und innovative Ansätze rund um das Thema Digitalisierung in der Lehrer_innenbildung in ihrem Fach. Darüber hinaus wurden das Modell der gestuften Praxisphasen, das Campusschulen-Netzwerk des ZfL, der Zertifikatskurs ProVi, das DLR_School_Lab und das Angebot students@school der ZSB vorgestellt. Bei Workshopangeboten wie „Resilienztraining mal anders“ , “Stress lass nach“ und “Den richtigen Ton finden“ wurden angehenden und bereits ausgebildeten Lehrkräften Tools und Techniken vermittelt, um sich im Schulalltag gesund zu halten und den Unterricht souverän durchzuführen. Zum Ausklang schloss Prof.‘in Dr. Petra Grell mit einem Fazit und Ausblick, in dem sie noch einmal Bezug zu aktuellen Entwicklungen in der Lehrer_innenbildung herstellte.
Nach Abschluss der Evaluation sind vor allem positiv wahrgenommen und gelobt worden der Einführungsvortrag, die spannenden Beiträge aus den unterschiedlichen Fächern an der TU Darmstadt sowie insbesondere auch die studentischen Medienprojekte. Ebenso wurden, wie auch schon in den letzten Jahren, die Vielseitigkeit des Angebots, die Atmosphäre und auch der Enthusiasmus der Referierenden noch einmal positiv von den Teilnehmenden hervorgehoben. Besondere Wertschätzung gilt aber auch insgesamt allen, die auf organisatorischer wie inhaltlicher Ebene unterstützt und am Tagungstag zum reibungslosen Ablauf beigetragen haben.
Für die gelungene Veranstaltung möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei allen Referierenden für die inhaltliche Unterstützung und ihr Engagement zur digitalen Tagung bedanken. Durch die Unterstützung können wir gemeinsam auf einen gelungenen Tag zurückblicken, der uns viele spannende Einblicke in das Lernen und Lehren mit und über Medien sowie anregenden, fachlichen Austausch eröffnete.
Am 18.10.2000 wurde die Computer-Studienwerkstatt im Institut für Pädagogik der TU Darmstadt offiziell vorgestellt und eingeweiht. Damals noch in den Räumlichkeiten des Institutes in der Pankratiusstraße 2. Inzwischen befindet sich die CSW in den neuen Räumlichkeiten des Institutes in der Alexanderstr 6. Aufgrund der aktuellen Covid-19-Pandemie wird zunächst keine Feierlichkeit anlässlich des 20jährigen Bestehens stattfinden. Sollte sich die Pandemiesituation bis zum Frühjahr stabilisiert haben, freuen wir uns darauf gemeinsam das Jubiläum unter entsprechenden Hygienebestimmungen vor Ort zu feiern.
Am 24.01.2018 fand der fünfte Hands On Workshop des Wintersemesters 2017/18 statt. Der Workshop wurde von Sophie Schaper und Marco Wolf geleitet und widmete sich dem Thema Video-Tutorials in Lehr-Lern-Kontexten.
Video-Tutorials erfreuen sich an zunehmender Beliebtheit: Nicht nur lassen sich für viele freizeitliche oder informelle Inhalte wie Stricken, Fahrrad reparieren, Laptop aufrüsten etc. zahlreiche Video-Tutorials finden, auch im Bereich der formalen Bildung spielen Video-Tutorials eine zunehmende Rolle: Schüler*innen als auch Studierende nutzen zahlreiche Videos, um sich auf Prüfungen vorzubereiten oder sich Lehrinhalte jenseits von Unterricht zu erschließen. Ziel des Workshops war es daher, den Sprung vom Konsumieren von Video-Tutorials hin zum Erstellen dieser (auch im Rahmen von Unterricht) zu schaffen.
Nach einer kurzen Einführung zu den unterschiedlichen Arten von Filmen zum Lehren und Lernen, wie z.B. Erklärfilm, Tutorial, oder Lehrfilm wurden diverse Formate von Videos vorgestellt: Screencast, Vortragsvideo, Hand-Lege-Technik, Animationsfilm oder Stop-Motion-Film. Anschließend wurden einige Tipps und Tricks aus dem Erfahrungsschatz der Vortragenden geteilt. Die Folien zum Vortrag gibt es hier.
Im anschließenden Hands On Teil wurden die Teilnehmer*innen mit der Aufgabe konfrontiert, ein kurzes Video zu einem freizeitlichen Thema zu drehen. Dazu hatten sie 60 Minuten Zeit und konnten zwischen vier verschiedenen Formaten wählen. Produziert wurden ein Video über das Thema Reisen mit einer Checkliste, was es zu beachten gilt im Format der Hand-Lege-Technik, ein Video zur Abseits-Regel aus dem Fußball im Stil eines Stop-Motion-Films und ein Video über die Technik des Schnürsenkel–Bindens für Kinder mit der Applikation “Explain Everything”, im Format eines Screencasts. Trotz der kurzen Zeit konnten die Teilnehmer*innen tolle Ergebnisse vorweisen und somit den Einstieg in die Nutzung von Videos in Lehr-Lehr-Kontexten finden.
Am 14.06.2017 fand der vierte Hands On Workshop im Sommersemester 2017 statt. Thema des Workshops war „Präsentationsprogramme – Prezi, Sway & Co“, geleitet wurde dieser von Tilman Happel, Marco Wolf und Sophie Schaper.
Referate und Präsentationen sind im humanwissenschaftlichen Studium häufig ein zentraler Bestandteil von Seminaren oder Workshops. Nicht selten wird als Studien- oder Prüfungsleistung eine Präsentation verlangt, spätestens bei der Verteidigung der Bachelor-/Master-Thesis oder beim Staatsexamen. Aus diesem Grund befasste sich dieser Hands On Workshop mit dem Thema der Präsentationsprogramme.
Zunächst wurde eine Einführung in wichtige Elemente des wissenschaftlichen Präsentierens gegeben: neben inhaltlichen und wissenschaftlichen Aspekten behandelte dieser Workshop hauptsächlich die formalen Aspekte von Präsentationen, wie etwa Layout und Formatierung. Beim Erstellen von wissenschaftlichen Folien ist es für Studierende wichtig, fremden Ansprüchen der Universität, des Fachbereichs/Instituts und der Dozent*innen gerecht zu werden, allgemeingültigen Ansprüchen (korrekte Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung etc.) zu entsprechen sowie eigene Ansprüche zu erfüllen. Die Nutzung von Vorlagen kann dabei sehr hilfreich sein und bei korrekter Verwendung können Studierende viel Zeit und Mühe sparen.
Anschließend wurden drei Präsentationsprogramme vorgestellt und verglichen: MS PowerPoint (ein einfaches Standardprogramm), Prezi (die etwas andere Art zu präsentieren) und MS Sway (ein simpler Story-Teller). Es lässt sich festhalten, dass alle drei Programme Vor- und Nachteile aufweisen: Während Sway im Gegensatz zu Powerpoint und Prezi in der Vollversion kostenfrei verfügbar ist, ist der Funktionsumfang bei Powerpoint wesentlich größer als bei Prezi oder auch bei Sway. Powerpoint ist weit verbreitet und häufig Standard, deswegen ist die Einarbeitungszeit relativ kurz, Sway ist sehr simpel und bedarf auch wenig Einarbeitungszeit. Prezi hingegen ist etwas aufwändiger was die Benutzerführung betrifft, kann aber dafür mit ästhetischem Abwechlungsreichtum punkten. In Bezug auf Betriebssystem-Kompatibilität und der Einbindung externer Quellen unterscheiden sich die Programme nicht maßgeblich.
Im anschließenden Hands On Teil des Workshops konnten die Studierende die drei Programme ausprobieren und deren Funktionen testen. An drei Stationen waren Laptops/Beamer mit diesen Programmen aufgebaut und die Studierenden wurden jeweils von einem Experten oder einer Expertin unterstützt. An der Station Prezi konnten Studierende Grundfunktionen des Programms ausprobieren und sich ersten Herausforderungen stellen, wie in etwa dem Anlegen einer groben Struktur oder dem Ausprobieren diverser Designs. An der Station Sway konnten verschiedene Kniffe des Programms exemplarisch mit dem Erstellen eines Steckbriefs ausprobiert werden. An der Station zu PowerPoint wurden Vorlagen installiert und modifiziert.
Ein Blogbeitrag von unserem Team der ComputerStudienWerkstatt: Tilman Happel, Lars Gerber, Kevin Gehrig und Benedikt Ebert.
Pünktlich zu Beginn des neuen Sommersemesters 2017 fand am 26.04.2017 der erste Hands On Workshop zum Thema ‘Classroom-Apping – Apps und Tools für Unterricht und Schule’ in der ComputerStudienWerkstatt statt. Dieser wurde erneut vom CSW-Team der TU Darmstadt geleitet.
Zu Beginn des Workshops hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich einen ersten Überblick über die vorhandenen Apps und Tools zu verschaffen. Dieser erfolgte anhand vorgefertigter Würfel, welche Eigenschaften, Verwendungszwecke und Voraussetzungen der einzelnen Programme präsentierten.
Nachdem die Studierenden aus den differenzierten Bereichen des Lehramts eine grobe Einteilung der Apps und Tools in bestimmte Bereiche vorgenommen hatten, konnten diese im Anschluss aktiv erprobt werden. Hierzu nutzten die Teilnehmenden die bereitgestellten Endgeräte wie Tablets, Laptops oder die digitale Tafel um ihre persönlich favorisierten Programme hinsichtlich ihrer Eignung zu prüfen. Dabei stand das CSW Team den Teilnehmenden beratend zur Seite.
Besonders die nützlichen Apps im organisatorischen Anwendungsbereich, wie Trello oder Tools zur Erstellung von interessanten und kreativen Rallyes, wie ActionBound erfuhren einen großen Zuspruch.
Dank der positiven Resonanz des Workshops möchte sich das CSW-Team auch in der Zukunft weiterhin mit den digitalen Unterrichtsformaten beschäftigen und lädt Interessierte zu weiteren Hands On-Workshops herzlich ein. Eine vollständige Tabelle der Apps und deren Links gibt es hier.
Am 01.02.2017 fand der vierte Hands On Workshop im Wintersemester 2016/17 statt. Thema des Workshops war “Schreibprogramme und Formatvorlagen”, geleitet wurde dieser von Sybille Benčina, Marco Wolf und Sophie Schaper.
Anlässlich der bald beginnenden vorlesungsfreien Zeit und somit der Klausuren- und Hausarbeitsphase fokussieren die letzten beiden Hands On Workshops für Studierende Themen rund um wissenschaftliches Schreiben. Während beim kommenden Workshop am 15.02.2017 Literaturrecherche und -verwaltung im Zentrum stehen, sollte in diesem Workshop die Wahl des Schreibprogramms sowie die Verwendung von Formatvorlagen diskutiert werden.
Zunächst wurde eine Einführung in wichtige Elemente des wissenschaftlichen Schreibens gegeben: neben inhaltlichen und wissenschaftlichen Aspekten wie Fragestellung, Theoriegebäude, Argumentation, Zitation und roter Faden behandelte dieser Workshop hauptsächlich die formalen Aspekte wissenschaftlichen Arbeitens, wie etwa Layout und Formatierung. Beim Formatieren von wissenschaftlichen Texten ist es für Studierende wichtig, fremden Ansprüchen der Universität, des Fachbereichs/Instituts und der Dozent*innen gerecht zu werden, allgemeingültigen Ansprüchen (korrekte Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung etc.) zu entsprechen sowie eigene Ansprüche zu erfüllen. Die Nutzung von Formatvorlagen kann dabei sehr hilfreich sein und bei korrekter Verwendung können Studierende viel Zeit und Mühe sparen.
Anschließend wurden drei Schreibprogramme vorgestellt und verglichen: MS Word (ein intuitives Standardprogramm), Adobe InDesign (ein komplexes Multi-Talent) und LaTeX (ein programmierbarer Alles-Könner). Es lässt sich festhalten, dass alle drei Programme Vor- und Nachteile aufweisen: LaTeX ist im Gegensatz zu Word und InDesign kostenfrei. LaTeX benötigt wie InDesign, aber im Gegensatz zu Word, eine relativ lange Einarbeitsphase. Der Funktionsumfang von Word ist im Vergleich zu InDesign und LaTeX sehr beschränkt. Die Einbindung von Literatur mit Hilfe von externen Programmen wie Citavi oder Zotero ist bei Word recht einfach – genau wie bei LaTeX mit Hilfe des integrierten Programms BibTeX. Einen Überblick über die drei Programme im Vergleich bietet die folgende Grafik.
Im anschließenden Hands On Teil des Workshops konnten die Studierende die drei Programme ausprobieren und deren Funktionen testen. An drei Stationen waren Laptops mit diesen Programmen aufgebaut und die Studierenden wurden jeweils von einem Experten oder einer Expertin unterstützt. An der Station LaTeX konnten Studierende Grundfunktionen des Programms ausprobieren und sich ersten Herausforderungen stellen, wie in etwa dem Anlegen einer Liste. An der Station InDesign konnten verschiedene Kniffe des Programms ausprobiert werden. An der Station zu Word wurden Formatvorlagen installiert und modifiziert.
Der Workshop endete mit einem gemeinsamen Fazit: Für unterschiedliche Zwecke bedarf es unterschiedlicher Programme, wobei sich Word aus Sicht der Studierenden für Hausarbeiten am meisten eignet. Die anfallenden Kosten und die aufwändige Einarbeitung in InDesign oder LaTeX lohnen sich erst für größere Arbeiten wie z. B. Bachelor- oder Master-Thesen.
Ein Beitrag von unserer studentischen Mitarbeiterin Salma Akli
Die vom Hessischen Kultusministerium 2015 gegründete Hessische Lehrkräfteakademie in Frankfurt am Main ist ein Bestandteil der regionalen Bildungsverwaltung und soll die bereits vorhandenen Bereiche der Lehrerbildung, schulischen Qualitätsentwicklung und Lehrkräfte- und Führungskräftefortbildung stärker miteinander verzahnen. Am Montag den 14. November 2016 begrüßte der Präsident der Akademie, Andreas Lenz, die Teilnehmenden der Fachtagung im Erwin-Stein-Haus. Zahlreiche Vertreter_innen universitärer, schulischer und außerschulischer Bildungseinrichtungen fanden sich zusammen, um Erfahrungen und Perspektiven hinsichtlich der Medienbildungskompetenzen in der Lehrerbildung zu thematisieren. Der Programmverlauf der Fachveranstaltung bestand im ersten Teil aus einer kurzen Vortragsreihe und im zweiten aus einem Diskussionsangebot in Kleingruppen.
Prof. Dr. Petra Grell (Arbeitsbereich Medienpädagogik, TU Darmstadt) leitete die Tagung thematisch mit dem Vortrag „Medienbildung in einer zukunftsorientierten Lehrerbildung“ ein und stellte eine neue Studie – Schule digital der Länderindikator 2016 – vor. Themenschwerpunkte bezogen sich einerseits auf die Aus- und Weiterbildung medienbezogener Kompetenzen in der Lehrer_innen- Ausbildung und anderseits auf die Umsetzung digitaler Medienbildung im Unterricht, inkl. technischer und didaktischer Voraussetzungen. Im Bereich der schulischen Medienbildung bewege sich das Land Hessen national betrachtet laut Statistiken im sogenannten Spitzenbereich. Die Bewertung der IT-Ausstattung und Nutzung digitaler Medien im Unterricht fiel hingegen relativ schlecht aus. Wer zukunftsorientierte Lehrerbildung betreiben möchte, dürfe die Dynamik der aktuellen Gesell- schaft nicht außer Acht lassen, so Prof. Dr. Grell. Eine zukunftsorientierte Definition von Medienbildung sollte demnach sowohl pragmatische Ziele, wie die Professionalisierung von Lehrkräften und die damit verbundene Schulentwicklung umfassen, als auch gesellschaftliche Ziele, wie die Fähigkeit verantwortlich handeln zu können. Dafür müsse die Kooperation unter den Bildungspartnern eine größere Rolle spielen.
Mit einer „Praxisbezogene(n) Vorstellung eines ePortfolios aus dem Bereich der Lehrerbildung“ von Ingo Antony (Hessische Lehrkräfteakademie) wurden die Chancen eines digitalen Portfolios für die Lehrerbildung veranschaulicht. Mit Praxisbeispielen zweier Gymnasiallehrkräfte wurde den Zuhörenden verdeutlicht, welchen Mehrwert eine Online-Software für die Dokumentation des eigenen Professionalisierungsprozesses haben kann. Durch vielseitige Möglichkeiten, wie Text-, Bild-, Video- und Ton-Implementierungen ermöglicht Mahara insbesondere individuelle Visualisierungen des eigenen Reflexionsprozesses. Zusammengefasst stelle ein ePortfolio für die Lehrerbildung eine wertvolle Möglichkeit dar, um den kooperativen Austausch unter Lehrkräften zu unterstützen.
Das Diskussionsangebot im zweiten Teil der Tagung bestand in der Wahl zwischen drei Vortragsgruppen (Band A-C) mit unterschiedlichen Referenten und Schwerpunkten. So wurden in Band A Beiträge der Uni Frankfurt zur „Entwicklung von fachdidaktischer Medienbildungskompetenz mit Hilfe von Umgebung zum selbstgesteuerten Lernen“ vorgestellt, außerdem der Uni Gießen zum Thema „Easy Interactive? Interaktive Projektoren als Beitrag zum Portfolio Medienbildungskompetenz“ und die hessischen Medienzentren mit „Ihr Medienpool für die tägliche Arbeit als Lehrkraft“. In Band B thematisierten die Teilnehmenden zwei Beträge der Uni Kassel in Kooperation mit dem hessischen Studienseminaren und ein Beitrag des hessischen Rundfunks zur Medienbildung. In Band C wurde der Vortrag „Das digitale Kompetenzportfolio dikopst für die Lehrerbil- dung“ von Frau Preuß vom ZfL der TU Darmstadt, ein Beitrag des Landesamt für privaten Rundfunk und neue Medien (LRP) und zum Thema Filmbildung vom DIF/Filmmuseum präsentiert. Nach knapp zwei Stunden Austausch wurden die Ergebnisse der Diskussionsgruppen im anschließenden Abschlussplenum zusammengefasst. Besonders wichtig scheint den Teilnehmenden die Forderung nach mehr Orientierung und kooperativer Unterstützung unter Bildungspartnern zu sein.
Am 24.11.2016 wurden in Mainz erste Ergebnisse einer Längsschnittstudie zur Befragung von Schüler*innen in Rheinland-Pfalz mit dem Titel “Macht Facebook glücklich oder unglücklich?” vorgestellt. Die Befragung ist Teil eines gemeinsamen Projekts des Forschungsschwerpunkts Medienkonvergenz der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität.
Präsentiert wurden erste Ergebnisse rund um das Thema Internetsucht von Prof. Dr. Manfred E. Beutel (Psychosomatik JGU) und rund um die Themen Digitaler Stress und Chancen und Risiken von Facebook für Jugendliche von Prof. Dr. Leonard Reinecke (Online-Kommunikation, JGU). Ergebnis der Studie ist u.a., dass 2,5 der befragten Kinder und Jugendlichen suchtartiges Verhalten in ihrer Internet-Nutzung aufweisen (3% aller weiblichen, 1,9% aller männlichen Befragten). Die geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf die Nutzung des Internets sind deutlich erkennbar: Bei männlichen Nutzern sind es meist PC-/Konsolenspiele und Streaming-Dienste, bei weiblichen Nutzerinnen sind es eher soziale Online-Netzwerke, die Inhalt der hohen Internetnutzung darstellen.
Zum Thema Digitaler Stress lässt sich zusammen fassen, dass die 23,1% der Kinder und Jugendlichen über 50 Nachrichten pro Tag erhält und 34,7% sogar über 100 Nachrichten täglich. Dieser “Communication Load” und weiterhin auch das Multi-Tasking in diesem Bereich können zu Stress-Symptomen bei Kindern und Jugendlichen führen. Chancen und Risiken für die Nutzung von Facebook wurden im Kontext von Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen aufgeführt. So ist die passive Nutzung von sozialen Medien besonders für die Stil-Orientierung, das Finden der Geschlechterrolle sowie für erste Beziehungserfahrungen zuträglich. Die aktive Nutzung ist vor allem für Beziehungserfahrungen zuträglich. Als weiteres Risiko der Nutzung von sozialen Medien im jugendlichen Alter wurde vor allem der Vergleich zu anderen Menschen und damit verbundene Folgen für die Körperwahrnehmung aufgeführt.
In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Prof. Dr. Stefan Aufenanger (Medienpädagogik, JGU), diskutierten die beiden Vortragenden Beutel und Reinecke mit Vertreterinnen der Politik, Andrea Bahner (Sprecherin der Landesregierung RLP), der Medien, Christine Poulet (Medienkompetenzbeauftragte des Südwestrundfunk) und der Pädagogik, Birgit Kimmel (Pädagogische Leitung der EU-Initiative »klicksafe«). Einig waren sich die Diskutierenden über den Punkt, dass die Nutzung von Sozialen Online-Netzwerken für Jugendliche einige Gefahren und Risiken birgt, die Chancen dieser Nutzung allerdings nicht unterschätzt werden dürfen.